BAUM DES JAHRES

Die Echte Mehlbeere (Sorbus aria) Baum des Jahres 2024

Baum lichter Wälder und offener Landschaften, aber auch zukunftsfähiger Baum in den Städten

 

Text: Dr. Rudolf Fenner

 

Die Echte oder auch Gewöhnliche Mehlbeere – so ihr offizieller Name – gehört nicht gerade zu den mächtigsten Baumarten. 12, selten auch mal 15 Meter schafft sie, aber durchaus –  im milden englischen Klima sollen sogar über 20 Meter möglich sein. Aber immerhin: Sie kann ein Alter von 150 – 200 Jahren erreichen. Beeindruckend ist sie allemal. Schon im Frühjahr – so ab Mitte März – fällt sie auf, wenn sich ihre großen, klebrigen, braun und grün changierenden Knospen öffnen und die gänzlich von dichtem silbergrauem Haarfilz bedeckten Triebe, Blätter und Blütenknospen zutage treten. Diese Behaarung verschwindet dann nach und nach, bleibt aber an den Blüten, beziehungsweise späteren Fruchtstielen, und vor allem an den Blattunterseiten als Verdunstungsschutz bis in den Herbst erhalten. Wenn dann im Sommer ein leichter Wind die Blätter hebt und die Blattunterseiten sichtbar werden, dann ist die Mehlbeere auch aus größerer Entfernung an der silberflimmernden Baumkrone gut zu erkennen. Ab Mitte Mai – bei kühlerem Wetter auch später – beginnt die Mehlbeere zu blühen mit weißen, leicht cremefarbigen Blüten in doldenartigen, botanisch korrekterweise schirmrispigen Blütenständen, die in wunderschönem Kontrast zu den mittlerweile matt-dunkelgrünen Blattoberseiten stehen. Und wunderschön machen sich ab Mitte September dann auch die sich nach und nach orange bis scharlachrot färbenden Früchte in der sich nun gelb und letztlich goldbraun färbenden Laubkrone.

 

Die Früchte der Mehlbeere werden gewohnheitsmäßig Beeren genannt. Klein wie Beeren sind sie ja auch, und außerdem führt auch nicht nur die Mehlbeere selbst, sondern auch einige weitere nahverwandte Baumarten die ‚Beere’ in ihrem Namen: Elsbeere, Vogelbeere (häufig verwendeter Name für die Eberesche) oder Oxelbeere (anderer Name für die Schwedische Mehlbeere). Doch botanisch korrekt wäre es, die Früchte als Apfelfrüchte zu bezeichnen. Denn wie beim Apfel, der ebenfalls zur näheren Verwandtschaft der Mehlbeere gehört, ist die eigentliche Frucht lediglich das sogenannte Kerngehäuse. Das mehr oder weniger saftige Drumherum ist der Blütenboden, in den die Fruchtanlage eingebettet ist, und der sich im Verlauf der Reife verdickt und die Frucht umschließt. Der vertrocknete Rest der Blüte ist, wie beim Apfel auch, bei der Mehlbeere am oberen Ende der Frucht noch gut zu erkennen.

 

Ihr Name lässt nichts Gutes vermuten und in der Tat: Ihre Früchte, rundlich-oval und ein bis anderthalb Zentimeter groß, schmecken mehlig und eher langweilig. Nach dem ersten Frost allerdings ist der Gehalt an Gerbstoffen verringert und es kommt eine gewisse Süße durch, sodass der Saft der Früchte zumindest als Beimischung zu Säften, Marmeladen und Gelees infrage kommt. Auch Essig oder Branntwein lässt sich nach Zugabe von Zucker aus den Früchten gewinnen. Die kleinen Kerne – zwei Stück pro Frucht – sind zwar nicht giftig, aber eher unbekömmlich und können Brechreiz verursachen. Eine größere wirtschaftliche Bedeutung haben diese Früchte aus all diesen Gründen nie erlangt, auch wenn es vereinzelt Berichte gibt, zum Beispiel aus Burgund und Lothringen, in denen die Mehlbeerenfrüchte als Delikatesse bezeichnet werden. Oder aus der Schweiz: Dort wurden zumindest in Notzeiten die Mehlbeeren dem Mehl beigemischt und dann zu einer Art Früchtebrot verarbeitet. Vögel dagegen mögen diese Früchte, vor allem Drosseln, aber auch Dompfaffen und Seidenschwänze. Sie sind es, die in erster Linie zur Verbreitung dieses Baumes beitragen. Auch viele Säugetiere, von Mäusen bis Wildschweinen, können den Beeren etwas abgewinnen, müssen aber meist bis zum nächsten Jahr warten und sehen, ob die Vögel etwas übriggelassen haben. Denn die Fruchtstände sind sogenannte Wintersteher, die erst nach und nach im drauffolgenden Jahr abfallen.

 

Die Entstehung des Namens Mehlbeere ist offensichtlich nicht eindeutig belegt. Neben dem mehligen Geschmack der Früchte sollen auch die bemehlt aussehenden jungen Triebe und Blattunterseiten oder auch die Beimischung getrockneter Mehlbeerenfrüchte zur Streckung von Mehl in Notzeiten zur Namensgebung beigetragen haben.

 

                                                                                             

Mehlbeere in Landschaft (Bild: Jürgen Blümle)

 

 

 

 

Ein Baum offener Landschaften

 

Die lichtliebende Mehlbeere ist nach der letzten Eiszeit über das südöstliche Europa eingewandert und ist heute rund um das westliche Mittelmeer und in Teilen von West- und Mitteleuropa zu Hause. Ihre natürliche nördliche Verbreitungsgrenze verläuft über Südengland und Belgien quer durch Deutschland über die Eifel, durch Nordhessen sowie den Thüringer Wald. Im deutsch-tschechischen Vogtland erreicht sie bereits ihre Nordostgrenze. Im gesamten Norddeutschen Tiefland kommt die Mehlbeere zumindest von Natur aus nicht vor. Sie ist in Deutschland ein Baum der Hügel- und bergigen Landschaften bis in den alpinen Raum hinein, wo sie bis auf etwa 1600 m klettert.

 

Wichtig sind ihr vor allem sonnige Standorte und wenig Konkurrenz. Sie kommt zwar auch in Kiefern-, Eichen- oder Buchenwäldern vor, aber doch eher nur dort, wo diese Wälder aufgrund schwieriger Boden- und Klimaverhältnisse lichte Bereiche haben. Ansonsten ist die Mehlbeere an Waldrändern, in Heidegebieten, auf Mager- und Trockenrasen anzutreffen. Auch an Steilhängen und auf Felsblockhalden kommt sie zurecht, entwickelt sich dort allerdings meist mehrstämmig oder auch nur strauchförmig. Sie liebt – auch wenn sie nicht darauf angewiesen ist – kalkreiche Böden. Was sie aber nicht liebt, sind quarzhaltige Böden. Dies ist einer der maßgeblichen Gründe, warum sie in Norddeutschland nicht vorkommt, weder in den sandigen Heidegebieten noch auf der überwiegend aus Granit bestehenden Kuppe des Harzes.

 

Die Verbreitung ihrer Früchte durch Vögel und ihre Vorliebe für lichte und sonnige Standorte macht sie zu einem Pionierbaum, der auch bereits in den derzeitigen unter den Folgen der Klimaerwärmung zusammenbrechenden Waldflächen Fuß gefasst hat. Allerdings wird die Mehlbeere aufgrund ihres vergleichsweise langsamen Wachstums schon recht früh wieder von anderen nachwachsenden Baumarten von diesen Flächen verdrängt werden.

 

Es ist anzunehmen, dass die Mehlbeere früher häufiger auch innerhalb der Waldgebiete anzutreffen war, als diese noch durch Waldweide, Köhlerei und kurzumtriebige Nieder- und Mittelwaldwirtschaft stärker aufgelichtet waren. Heute wird die Pflanzung von Mehlbeeren vor allem bei der Anlage von Lawinenschutzwäldern in den alpinen Bergregionen gefördert. Auch für die seit einigen Jahren zunehmenden Wildobstpflanzungen zur Förderung des Naturschutzes wird die Mehlbeere ausdrücklich empfohlen.

 

Karriere in der Stadt

 

Ihr ansprechendes Aussehen, ihre Vorliebe für offene Standorte und ihre Fähigkeit, auch längere Trockenperioden zu ertragen, haben die Mehlbeere zu einem gern gepflanzten Stadtbaum werden lassen. Sehr zur Freude auch der zunehmenden Gemeinde der Stadtimker. Man trifft die Mehlbeere in Grün- und Parkanlagen, auf Plätzen und am häufigsten entlang von Straßen und Wegen. Allerdings sollte in diesen Alleen auf jeden Fall auf den Einsatz von Streusalz verzichtet werden, denn darauf reagiert die Mehlbeere recht empfindlich. Außerhalb der Städte wird sie, vorrangig an Nebenstrecken, gern als Alleebaum gepflanzt.

 

Es ist zu erwarten, dass die Mehlbeere auch mit der in den kommenden Jahren sicherlich höheren Sonneneinstrahlung und den zunehmenden Trockenperioden gut zurechtkommen wird. Die bundesweite Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) hat die Mehlbeere daher in die Liste der Zukunftsbäume für die Stadt aufgenommen.

 

Auch eine weitere Mehlbeeren-Art – die Schwedische Mehlbeere – gilt als ein den zunehmenden Temperaturen und Trockenperioden trotzender Zukunftsbaum für die Stadt. Ihre eigentliche Heimat hat sie vor allem in Südschweden gefunden. In Småland bildet sie sogar von ihr geprägte Wälder. Aber sie wächst auch auf Bornholm und den Åland-Inseln sowie an den Küsten Südfinnlands, der baltischen Staaten und Polens. Ob sie auch in Deutschland – auf Hiddensee und Rügen – heimisch war, ist umstritten.

 

Auf jeden Fall aber ist sie hier bei uns in Deutschland schon seit über hundert Jahren gerne als schmucker Alleebaum in Städten und an Landstraßen sowie als Park- und als Hausbaum gepflanzt worden. Allerdings verwildert sie hier zunehmend und breitet sich besonders in den offenen Mittelgebirgslandschaften aus.

 

Neue Arten im Wechsel von sexueller Freiheit und sexuellem Verzicht

 

Die Mehlbeere und einige verwandte Arten neigen dazu zu bastardieren. Sie kreuzen und vermehren sich also nicht nur innerhalb der eigenen Art, sondern gelegentlich auch mit nah verwandten Arten. Die Mehlbeere gilt dabei als außerordentlich bastardierfreudig. So gibt es zahlreiche Bastarde mit nah verwandten Arten wie mit der Eberesche, der Elsbeere oder der Zwerg-Mehlbeere. Aber sie bastardiert auch mit nicht so nah verwandten Arten wie der Apfelbeere (Aronia) oder der Kultur-Birne.

 

Diese Mehlbeeren-Bastarde sind im Allgemeinen steril. Wegen der zu unterschiedlichen Strukturen der elterlichen Chromosomen wird die Entwicklung zu einer befruchtungsfähigen Eizelle blockiert. Aber: die Mehlbeeren-Bastarde haben dafür einen nahegelegenen Ausweg gefunden, um doch auch für eigene Nachkommen zu sorgen: Eine normale Zelle des Gewebes nahe der blockierten Eizelle kann umgestimmt und zur Bildung von keimfähigen Samen angeregt werden. Eine Bestäubung der Blüte, aber ohne nachfolgende Befruchtung, kann diese Umstimmung befördern.

 

Von außen und mit bloßem Auge ist also nichts Ungewöhnliches zu erkennen: Der Mehlbeeren-Bastard blüht, die Blüte wird bestäubt und in den sich entwickelnden Früchten werden keimfähige Samen gebildet. Aber: Diese Nachkommen sind, da keine Befruchtung stattgefunden hat, auf natürliche Weise geklonte Pflanzen, völlig identisch mit ihrer Mutterpflanze. Und diese und alle weiteren Nachkommen können sich dann auch auf die gleiche ungeschlechtliche Art immer weiter vermehren. Diese sogenannten konstanten Hybriden werden inzwischen als eigenständige Arten angesehen. Über dreißig solcher konstanten Mehlbeer-Hybriden sind mittlerweile allein in Süddeutschland und Thüringen identifiziert worden. Viele dieser Hybriden, vermutlich solche, die erst in neuerer Zeit entstanden sind, haben innerhalb der vorhandenen Vegetation lediglich kleinräumige, schwer zu besiedelnde Standorte für sich gefunden – auf Felskuppen oder Steilhängen zum Beispiel – und nicht wenige dieser neuen Arten sind sogenannte Kleinarten, deren gesamte Population aus weniger als 200 Individuen besteht.

 

Die große Zeit der Mehlbeer-Hybriden war aber sicherlich das Ende der letzten Eiszeit, als die Gletscher sich zurückzogen und weite vegetationsfreie oder zumindest tundrenartige Landschaften hinterließen. Bei der Besiedlung dieser Gebiete waren Pflanzen wie die Mehlbeer-Hybriden im Vorteil, da sie zu ihrer Vermehrung nicht darauf angewiesen waren, durch Insekten bestäubt zu werden, die zunächst ja noch sehr rar in diesen Gebieten waren. Und so finden sich in Nordeuropa – in den skandinavischen Ländern und auf den schottischen und norwegischen Atlantikinseln – auch heute noch eine ganze Reihe auch großer und weit verbreiteter Populationen konstanter Mehlbeer-Hybriden.

 

Eine dieser skandinavischen Hybriden ist die oben bereits beschriebene Schwedische Mehlbeere, die zudem eine weitere ungewöhnliche Besonderheit aufweist. Sie ist nämlich ein sogenannter Tripel-Bastard, entstanden aus den drei Arten Mehlbeere, Elsbeere und Eberesche. Als Erklärung für eine solche ungewöhnliche Dreierkombination wird angenommen, dass Mehlbeer-Bastarde sich gelegentlich doch auch wieder sexuell vermehren und dann auch wieder erneut mit einer weiteren Art bastardieren können.

 

 

 

Kuratorium kürt Moor-Birke zum „Baum des Jahres“ 2023

Quelle: Holz-Zentralblatt

 

 

 

Mit der Wiedervernässung trockengelegter Moore und in deren Umfeld könnte die Bedeutung des Pionierbaums wachsen.

 

Die Moor-Birke (Betula pubescens) wurde zum „Baum des Jahres 2023“ gekürt. Weithin sichtbar, mit ihren weißen Rindenpartien und den lichten, hellgrünen Baumkronen, bildet sie oft die einzige Baum­vegetation auf wertvollen Sonderstandorten. „Moore sind für die Bindung von CO2 wichtig und ein Zuhause für seltene Arten“, erklärte Stefan Meier, Präsident der Baum-des Jahres-Stiftung, aus Anlass der Bekanntgabe des 35. Jahresbaumes am 30. November. Forstlich wird die Art auf feuchten Standorten zunehmend interessanter, beispielsweise in Mischung mit anderen Baumarten, wie Erle oder Flatter-Ulme. Hieran wird geforscht.

 

Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, erklärte zur Bekanntgabe des „Baums des Jahres 2023“: „Unsere Moore sind Klimaschützer, wertvolle Lebensräume und Wasserspeicher. Mit der Moor-Birke wird ein Baum geehrt, der uns daran erinnert, wie wichtig es ist, Moore zu schützen und wiederzuvernässen. Beides kann in Einklang mit einer nachhaltigen Bewirtschaftung gebracht werden, daran arbeite ich.“

 

Die Moor-Birke (auch Haarbirke, Besenbirke oder Bruchbirke genannt) ist in den gemäßigten Klima­zonen Mitteleuropas, Skandinaviens, Asien und Island anzutreffen. Dennoch sind Moor-Birkenwälder in Deutschland selten und nach § 30 BNatschG in Verbindung mit den Naturschutzgesetzen der Länder i. d. R. gesetzlich geschützt. Häufiger findet man den „Baum des Jahres 2023“ vereinzelt und am Rand von Mooren. Die Art unterscheidet sich von der viel weiter verbreiteten Hänge-Birke durch ihre Blatt­form und die sich im höheren Alter rötlich färbende Rinde. Betula pubescens tritt mit anderen typischen Arten vergesellschaftet auf, wie Heidel- und Rauschbeeren, Torfmoosen, Wollgräsern und Seggen.

 

Die kälteunempfindliche Moor-Birke war als Pionierbaum eine der ersten Baumarten nach der letzten Eiszeit und prägte auch die Landschaften des heutigen Bundesgebiets. Die sich schnell und weit durch ihre Samen ausbreitende Baumart wird nicht sehr alt, zumeist nur etwa 80, selten 100 bis 130 Jahre, und oft durch langlebigere Waldbäume verdrängt. Neben ihrem Haupthabitat, den intakten Mooren, wachsen Moor-Birkenbruchwälder laut Kuratorium Baum des Jahres auch auf abgetorften und zur Renaturierung wiedervernässten Flächen. Und auch auf oberflächlich trockengelegten Moorflächen können sich von Moor-Birken dominierte Bestände entwickeln. Allerdings dringe in diese Flächen gelegentlich auch die Sand-Birke ein und übernehme dort häufig die Vorherrschaft. In Moor-Birken­wäldern herrsche eine ausgesprochen reichhaltige Biodiversität. Es gebe dort zahlreiche, darunter auch einige ausschließlich oder zumindest bevorzugt auf Moor-Birken und Moor-Birkenwälder spezialisierte Käfer-, Zikaden-, Wanzen, Wespen- und Schmetterlingsarten. Mehrere Birkenpilz- und Täublingsarten gehen gern mit den Moor-Birken in Symbiose, so das Kuratorium. Auch der holzzersetzende Birken­porling befalle ausschließlich Birken.

 

Für die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald steht der Erhalt der Moor-Birke exemplarisch für das Ziel, mithilfe von intakten Ökosystemen, wie beispielsweise Mooren, das Klima zu schützen und dem Arten­sterben entgegenzuwirken. Sie sei oft der einzige Baum in den wertvollen Moorlandschaften und ein Symbol für diese stark bedrohten Ökosysteme in Deutschland. Nur noch 5% der einstigen Moore gelten als intakt. Auch die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) würdigte die Baum­art und die Habitate, für die diese steht, in einer ersten Stellungnahme zur Kür zum Jahresbaum 2023: „Wie die Wälder sind die Moore für die Bindung von CO2 von allergrößter Wichtigkeit und ein Zuhause für seltene Arten“, erklärte Irene Seling, Hauptgeschäftsführerin der AGDW.

 

Neben ihrer ökologischen Bedeutung sieht das Kuratorium Baum des Jahres die Moor-Birke auch „auf dem Weg zu einem forstlich interessanten Baum“. In seiner Beschreibung erklärt Dr. Rudolf Fenner: „Das recht helle, leicht gelbliche, zu den Harthölzern zählende Moor-Birkenholz ist zwar nicht für die Verwendung im Außenbereich geeignet. Dort würde es recht schnell verrotten. Aber es lässt sich bestens für den Möbelbau, für die Furnier- und Sperrholzproduktion und als gut zu drechselndes Holz verwenden. Bislang allerdings geschieht dies überwiegend in Nordeuropa. Hier in Mitteleuropa wird es leider noch immer vor allem als Kaminholz verheizt. Es ist noch nicht lange her, dass Birken von Forst­leuten als störendes Unkraut angesehen wurden, da möglichst schnell aus dem Bestand rausge­schlagen werden sollte. Doch mittlerweile ändert sich der Blick. Es zeigt sich, dass im Wald belassene Birken zur Verbesserung des Binnenklimas und der Bodenfruchtbarkeit in dem Bestand beitragen. Und mehr noch: Birken lassen sich ohne großen forstlichen Aufwand zu geradstämmigen und hochge­wachsenen Bäumen entwickeln. Erste Anbauversuche zeigen, dass Moor-Birken sogar bessere Holz­qualitäten als Sand-Birken bringen können.

 

Da die gerade begonnene Forcierung der Moor-Renaturierungen auch zu nasseren Standorten in unmittelbar angrenzenden Wäldern führen wird, bietet sich eine gute Chance für die Integration der Moor-Birke in eine auch ökonomisch interessante, naturnahe Bewirtschaftung feuchter Waldstandorte – beispielsweise in Mischung mit anderen, an Feuchtstandorte adaptierten Laubbaumarten wie Erle oder Flatter-Ulme.“

                                                                                    

 

 

 

 

 

 

 



 

 

 

2022

 

 

 

Um einem weit verbreiteten Missverständnis gleich zuvorzukommen: Die Rotbuche ist nicht die Buche mit den roten bis schwarz-roten Blättern, die in Parks, Friedhöfen und größeren Gärten oft zu sehen ist. Dieser auffällige Baum ist die Blutbuche, eine kultivierte Varietät der Rotbuche, und Rotbuche ist der botanisch korrekte Name für die grünblättrige Buche in unseren Wäldern. Sie heißt so, weil ihr an sich eher weiß-gelbes Holz im Vergleich zum fast weißen Holz der zu den Birkengewächsen gehörenden Hain- oder Weißbuche einen leicht rötlichen Einschlag hat. Zugegeben – das ist keine wirklich überzeugende Namensgebung. Da hier in Mitteleuropa keine andere Buchenart heimisch ist, wird sie im folgenden Text meist schlicht Buche genannt

Quelle: www.forstpraxis.de

 

 

 

 

2021

 

 

 

Die Stechpalme (Ilex aquifolia) ist zum Baum des Jahres 2021 ernannt worden. Ein klimastabiler, immergrüner Laubbaum, der unter Artenschutz steht und wertvoll für die Biodiversität ist. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner ist Schirmherrin der Aktion.
Die Stechpalme wachse heute in Europa dort, wo die Winter mild und die Sommer nicht zu trocken sind.Die Blüten der Stechpalme dienen im Sommer Bienen als Nahrung und im Winter dienen die roten Beeren vor allem Vögeln als Nahrungsquelle. Für Menschen sind Blätter und Beeren aber giftig.


 



 

2020

 

Gewöhnliche Robinie – so lautet ihr offizieller Name. Ungewöhnliche Robinie wäre allerdings der sehr viel passendere Name, wenn man ihre erstaunlichen Eigenheiten kennenlernt und sieht, was aus ihr in den letzten Jahrhunderten geworden ist. Da in Europa – außer vielleicht in einigen botanischen Gärten und Parks – keine weiteren Robinienarten vorkommen, reicht es, sie im Folgenden schlicht Robinie zu nennen.

 

2019

 

Die Stiftung Baum des Jahres hat die Flatterulme zum Baum des Jahres 2019 ernannt. Der auch Rüster genannte Baum ist eine selten gewordene Baumart in Deutschland, die vielfach an den Ufern von Gewässern anzutreffen ist. Stolze 35 Meter kann eine Flatterulme werden. Sie hat mit etwa 250 Jahren ihr maximales Alter erreicht. Ulmenholz gehört zu den sehr festen und elastischen Hölzern.

 



 

2018

 

 

Wir freuen uns, dass die Esskastanie zum Baum des Jahres 2018 gekürt ist, weil sie unser ganz besonderes regionales Produkt ist. Ursprünglich brachten die Römer die Esskastanie in die Pfalz um ihre Soldaten zu ernähren. Das mediterrane Gewächs gedeiht auf Grund des mildes Klima hier prächtig. Der Bayernkönig Ludwig I. ließ tausende von Esskastanien rund um seine Residenz bei Edenkoben anpflanzen. Wir freuen uns über jeden Kunden, der unsere Aktion auch nächstes Jahr tatkräftig unterstürzt.

 

 2017

 

 

Wie jedes Jahr hat bei uns die Aktion Baumpflanzung stattgefunden. Der Baum des Jahres 2017 ist die Fichte. Die Fichte ist der häufigste Baum in deutschen Wäldern. Sie wurde als sogenannter ''Preußenbaum'' in den Mittelgebirgslagen von Rheinland- Pfalz angeplantzt. Die Aktion Baumpflanzung wurde in diesem Jahr mit der Fichte durchgeführt.